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Versetzen und Verletzen - Ein tolles Wochenende!


Bereits am Freitag reisten die ersten Seminarteilnehmer an und genossen die Ruhe im idyllischen Hotel Ratskeller in Neustadt am Harz, am Fuße der Burgruine Hohnstein. Der Großteil der Seminarteilnehmer reiste aus der Ferne an, trotz dessen wir pünktlich mit dem Seminar starten konnten. Da alle Teilnehmer bereits die Grundlagenausbildung für Hiebe bzw. das entsprechende Intensiv-Seminar besucht hatten, konnte wir an einem gemeinsamen "Abholpunkt" beginnen. Auf diesem Wissen aufbauend, widmeten wir uns dem zweiten Drittel der Lehre, dem "Versetzen". Mit dieser Ausbildung wollte ich den Teilnehmern eine Struktur zum Verständnis des Versetzens aus der deutschen Fechtkunst der Lichtenauertradition aufzeigen, auf deren Grundlage ein gezieltes Training möglich ist.


(Leider war Nummer 6 schon weg, als wir das Foto machten)

Daher begann das Seminar im "Klassenraum", in welchem die theoretischen Grundlagend und Strukturen des Versetzens erläutert wurden. Nach diesem Lehrgespräch wurde es dann auch schnell ernst. Ein angepasstes Aufwärmen sorgte über gezielte Übungen zusätzlich für das Einüben und Wiederholen bekannter Bewegungsmuster, die für die praktische Ausbildung nötig waren. Im Anschluss widmeten wir uns den Grundlagen der Körperarbeit im Versetzen, um uns den restlichen Tag mit zielgerichteten Varianten des "einfachen" Versetzens mit Hieben zu widmen. Für viele war es überwältigend zu erfahren, das "einfache" Versetzen eben gar nicht so einfach ist! Es ergeben sich mehr als 900 Varianten! Deshalb ist es wichtig die Prinzipien zu verstehen und in den passenden Kontext setzen zu können, um durch Erfahrung und drillmäßiges Üben die Abläufe für den Kampf zu automatisieren.

Ein zentraler Schwerpunkt war dann auch die Klingenphysik und das drillmäßige Üben der Verteidigungshiebe. Dazu wurde umfassend auf die physikalischen Verhältnisse von Waffe und Körper eingegangen, um Hiebe durch Präzisionsübungen so zielgerichtet schlagen zu können, dass die Schwertphysik optimal ausgenutzt wird.

Am frühen Abend wurden die Themen dann nochmal zusammengefasst, um den Abholpunkt für den Sonntag zu schaffen.

Am Abend ging es dann auf die epische Burgruine Hohnstein. Nach einem malerischen Nachtspaziergang zur Burg erschloss sich uns ein atemberaubender Ausblick auf den Nachthimmel und den im Neben versunkenen Südharz. Man dachte eher, man befände sich in den Alpen.

Bei bester Speis und gutem Trank folgten zahlreiche und lange Gespräche zwischen allen Seminarteilnehmern im Burggasthof, wobei die Seminarteilnehmer den Dudelsack spielenden Gastwirt kennenlernen konnten. Der Abstieg von der Burg war dann die letzte erfolgreiche Tat des Tages. Am Sonntag begannen wir dann mit einer kurzen Wiederholung der Inhalte des Vortages und einer entsprechenden Aufwärmung. An den Abholpunkt des vergangen Tages anknüpfend begannen wir uns den letzten beiden Beispielen des Versetzens durch Häue zu widmen. Nachdem nun wiederum im Klassenraum theoretische Grundlagen für weitere Formen des Versetzens gelegt wurden, widmeten wir uns der nächsthören Schwierigkeitsstufe des Versetzens, den verkehrten Häuen. Auch diese wurden durch Solo- und Partnerübungen soweit erlernt, dass die Teilnehmer auf Grundlage der erlernten Fertigkeiten ein Grundlagentraining derselben durchführen können, bis in einem möglichen Trainingswochenende die Kontrolle des Erlernten und das weitere Üben unter Aufsicht stattfinden. Zum Ende hin wurde auch das Angebot des Sparrings mit dem Lehrer noch wahrgenommen, was aus meiner Sicht auch den Nutzen des Seminars verdeutlichen konnte.

Am Ende wurde im Klassenraum das Seminar abschließend zusammengefasst und eine Feedbackrunde durchgeführt, um die Qualität der Ausbildung stetig zu verbessern. Ich bedanke mich nochmals bei allen Seminarteilnehmer. Ihr seid eine tolle Truppe und ich hoffe auf ein baldiges Wiedersehen.


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