Die Ringerlehre
Johannes Liechtenauers
Aus der GNM HS 3227a von ca. 1389
In der ältesten Handschrift zur Lehre des Johannes Lichtenauer, der Handschrift HS 3227a des Germanischen Nationalmuseums, verbirgt sich eine bisher kaum beachtete Ringerlehre. Diese Ringerlehre befindet sich auf den Seiten 86 r. bis 89 r. und wird vom unbekannten Verfasser direkt Johannes Lichtenauer zugeschrieben. Aus dieser Ringerlehre, welche nach Sicht des Autors die Grundlage der Fechtkünste darstellt, ergeben sich einige Begrifflichkeiten und Bewegungsmuster der Lichtenauerlehre, wie etwa das "Vorsetzen" und das "Winden". Begrifflichkeiten, die er nicht selbst erfunden hat, jedoch hier nutzt und die auch später noch in einigen Ringerlehren, wie etwa bei Fabian von Auerswald zu finden sind.
Auf dieser Seite möchte ich euch meine Übersetzung des Ringerteils der 3227a in Neuhochdeutsch zur Verfügung stellen. Als Grundlage diente mir die Transkription von Dierk Hagedorn. Wenngleich ich oft in das Original schauen musste, so konnte ich bei Dierk keine Transkriptionsfehler feststellen und danke ihm für seine Arbeit. Ich habe die Übersetzung entsprechend der didaktischen Struktur mit römischen und arabischen Zahlen markiert.
Ihr findet unten zwei Versionen der Übersetzung in einem PDF-Viewer. Version eins ist nur die moderne Übersetzung. Darunter ist Version 2 mit der entsprechenden Transkription dazu. In jeder Version findet ihr nach der Tabelle mit dem Quellentext eine kurze Erläuterung zu Struktur und Bedeutung des Textes.